Der letzte Blogeintrag
liegt schon wieder einige Wochen zurück und ich merke wie schnell die Zeit und
der Alltag hier in Sant’Anselmo vergehen. Darum möchte ich auch euch an einigen
Erlebnissen der letzten Wochen teilhaben lassen.
Die Rückkehr nach
meinem Kurzurlaub zu Hause fühlte sich gut an. Zu Sant’Anselmo kann ich jetzt nach
drei Monaten sagen: Da bin ich daheim. (Zumindest bis nächsten Juli.)
Die Adventswochen sind
bisher eine arbeitsintensive Zeit. Der Pfortendienst wird noch bis in den
Januar von den Volontären übernommen, da unser Pförtner Ende November einen Autounfall
hatte. Für den Assistenten des Priors standen die letzten beiden Wochen unter
dem Motto Weihnachtspost. Etwas mehr als 700 Briefe wurden von mir mit
Absenderstempel versehen und bedruckt. Dank dem Kopierer, der in der Kurie des
Abtes steht, klappte das zügiger als vorher gedacht. Eingetütet und frankiert
gingen die Briefe am Dienstag mit der Vatikanischen Post in die ganze Welt. Bspw.
in die USA und nach Südkorea oder nach Tansania und Venezuela. Beim Einwerfen
der Briefe war ich zum ersten Mal „dienstlich“ auf dem
Petersplatz und nicht nur als Tourist.
Insgesamt ist die Adventszeit im Kloster
abwechslungsreich gefüllt. Am Gedenktag „Unsere Liebe Frau von Guadalupe“ gab es
ein mexikanisches Frühstück: Rührei, Tomatensauce (schärfer als gedacht) und Maracujajoghurt.
Für die deutschsprachigen Residenti veranstalteten wir einen adventlichen Abend
mit Glühwein, selbst gebackenen Lebkuchen und auch Christstollen von einem
österreichischen Bäcker hier in Rom. Auch im salla di studenti steht der
Christbaum schon.
Letzten Samstag nutzte ich meinen freien Tag
in der Woche für einen Ausflug nach Neapel. In etwas mehr als einer Stunde war ich
mit dem Zug fast 200km weiter südlich. Mit Blick auf den Vesuv entspannte ich
am Strand. Bei einer Free Walking Tour (durch Trinkgeld finanziert) entdeckte
ich das spanische Viertel mit seinen engen Gassen, den Piazza … mit seinem von
den Kolonaden des Petersdom und der Kuppel des Pantheon inspirierten Dom und
die Altstadt mit seinen zahlreichen Kirchen. Ein weiteres Highlight der Führung
war ein „traditionell“ zubereiteter Kaffee bei dem die Kanne, nachdem das
Wasser kocht, umgedreht wird. (Link) Trotz dem Lärm der Stadt und dem Risiko
jederzeit von einem Roller überfahren zu werden hat sich dieser Kurztrip
gelohnt.
Als ich mir gestern Abend noch ein Eis holen
wollte (ja das geht auch bei 12 Grad Außen-temperatur) musste ich leider
feststellen, dass die Gelateria meines Vertrauens bis Anfang Februar geschlossen
ist. Dabei gab es dort so gute Wintersorten wie Apfel-Zimt oder Clementine-Ingwer.
Heute steht das Weihnachtsessen für die Studenten
des Ateneo an. Was es mit der Pinata auf sich hat erzähle ich dann beim nächsten
Mal.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen