Nach sechsstündiger Fahrt kam ich am Sonntagmittag
in Roma Termini an, wo mich Padre Doroteo, der Verantwortliche für die Volontäre
in Sant’Anselmo, erwartete. Zur Begrüßung bescherte mir Rom ein starkes
Sommergewitter. So lernte ich jedoch gleich ein neues Wort: ‚bagnato‘ –
gebadet.
Anders als im Kloster Einsiedeln beginnen die
Tage hier im Sommer um sieben Uhr mit Laudes und Messe. Um 12.45 Uhr folgt die
Mittagshore und das Mittagsessen. Die Vesper um 19.15 Uhr ist das letzte Gebet
in Gemeinschaft. Dieser Ablauf wird sich jedoch noch ändern (Ich werde
berichten).
Mit meinem Italienischkurs, den ich die
letzten zwei Semester im Ambrosianum in Tübingen absolviert habe, kann ich mich
ganz gut im Alltag verständigen. Da die Sprache im Haus jedoch nur Italienisch
sein soll, bietet mir das Kloster die Möglichkeit einen weiteren Italienischkurs
zu besuchen. Das Italienischlernen zählt deshalb momentan zu meinen zentralen Aufgaben.
Neben Vokabeln lernen und Verben konjugieren
bin ich diese Woche auch in der Spülküche angestellt. Eine Aufgabe, die wegen
der aktuell noch kleinen Zahl an Hausbewohner sehr schnell läuft. Da die Vorlesungen
noch nicht begonnen haben, ist es in Sant’Anselmo noch sehr ruhig. Ab Oktober
werden hier um die hundert ‚Residenti‘ und 600 Studierende an den beiden
Fakultäten und dem liturgischen Institut lernen und lehren.
Auch kulinarisch ist meine Klosterzeit bisher
ein voller Erfolg. Antonio der Küchenchef und sein Team zaubern immer ein
ausgezeichnetes Buffet und neben den drei Mahlzeiten pro Tag im Kloster genieße
ich so manchen echten ‚caffè‘.
Einen Tag pro Woche haben die Volontäre ganz frei. So werde ich morgen den Petersdom und den Campo Santo Teutonico besichtigen, das ‚dolce vita‘ genießen und vielleicht auch ein paar Vokabelkärtchen schreiben.
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